- Nach dem Auflegen des 150 Mio. großen Impact Fonds hat Climentum Capital die ersten zwei Portfoliounternehmen bekannt gemacht.
- Das dänische Start-up Continuum Composite Recycling hat eine innovative Umwandlungstechnologie entwickelt, um ausgediente Verbundwerkstoffe und Produktionsabfälle nachhaltig zu recyclen bzw. in neue Endprodukte zu verwandeln. Ein typisches Abfallprodukt in diesem Bereich sind Windkraft-Blätter, die bisher nicht recyclebar waren und bisher in den meisten Fällen als Abfallprodukt entsorgt wurden.
- Das deutsche Start-up one.five entwickelt bio-basierte und damit nachhaltige Verpackungsmaterialien. Diese stellen eine Alternative zu den Kunststofflösungen dar, wie sie z.B. für Kosmetik-Artikel weitverbreitet sind.
Continuum hat eine Lösung gefunden, um Verbundwerkstoffe wie Glasfaser zu recyclen und wiederverwertbar zu machen. Das Verfahren ist deutlich besser und effizienter als alles, was bisher auf dem Markt existiert und unterscheidet sich in einem entscheidenden Punkt: Continuum ist es gelungen, einzelne Rohstoffe aus dem Verbundwerkstoff zurückzugewinnen.
Das recycelte Endprodukt von Continuum ist ein Hochleistungspaneel aus 92 % recyceltem Material, das beispielsweise flexibel im Bauwesen für Fassaden, Türen, wasserexponierte Innenwände oder auch als Lärmschutzwand an Autobahnen eingesetzt werden kann.
Warum das Recycling von Verbundwerkstoffen so wichtig ist, zeigt sich am Beispiel von Rotorblätter von Windkraftanlagen. Diese bestehen aus Glasfaser, einem hochwertigen Material, das für extremste Bedingungen ausgelegt ist. Derzeit gibt es keine großtechnische Lösung, um sie nachhaltig und wirtschaftlich zu recyceln und wiederzuverwenden. Derzeit werden die Glasfaser-Blätter entweder deponiert oder verbrannt.
Die Windenergie ist die weltweit am schnellsten wachsende erneuerbare Energiequelle, und da immer mehr Windturbinen gebaut und für eine Betriebsdauer von bis zu 25 Jahren ausgelegt werden, bedeutet dies, dass bis 2050 mehr als 43 Mio. Tonnen dieser Flügel recycelt werden müssen (davon über 10 Mio. in der EU).
Rotorblätter von Windkraftanlagen sind jedoch nur das sichtbarste Problem und machen rund 10 % des Gesamtmarktes für Verbundwerkstoffabfälle aus. Auch andere Sektoren sind von diesem Problem betroffen, unter anderem die Automobilindustrie, die Schifffahrt und die Luft- und Raumfahrt.
Sollte Continnum die angestrebten Ziele erreichen, könnte das Unternehmen der erste Anbieter einer emissionsfreien Lösung für das Recycling von Verbundwerkstoffen sein - und würde nebenbei die Emission von CO2 um mehr als 100 Mio. Tonnen pro Jahr reduzieren.
one.fıve (gesprochen: one point five) ersetzt Einwegkunststoffe für Verpackungen mit einer nachhaltigen Lösung aus Bio-basierten Material und neuartigen Biokunststoffen. Das Unternehmen zielt dabei nicht auf ein einzelnes Verfahren ab, sondern baut eine materialunabhängige maschinelle Lernplattform auf, welche in Forschungseinrichtungen schlummernde Biomaterialinnovationen entdeckt, bewertet und zu einem Produkt weiterentwickelt.
Warum ein Unternehmen wie one.five elementar für eine nachhaltige Wirtschaft ist, dürfte offensichtlich sein. Die Verwendung von Kunststoffen nimmt weiter zu, und sie verstopfen nicht nur die Ozeane, sondern belasten auch die kommunalen Recyclingsysteme rund um den Globus. Plastikverpackungen machen 40 % des gesamten Plastikmülls aus, wobei 22 % dieses Mülls an unseren Abfallentsorgungssystemen vorbeigehen und in die Land- und Meeresumwelt gelangen und diese schädigen. Eine Verbesserung dieser Situation ist nicht in Sicht, denn aktuelle Prognosen gehen davon aus, dass die Produktion von Kunststoffen sich in den nächsten 15 Jahren sogar noch verdoppelt.
Zugleich werden die Herausforderungen für die Hersteller größer. Durch neue Gesetze zur Herstellerverantwortung müssen Marken und Hersteller eine gewisse Verantwortung für die Entsorgung und das Nachleben von Produkte übernehmen. Die EU hat eine Ausweitung der Richtlinie über die Verwendung von Einwegkunststoffen auf weitere Kunststoffkategorien angekündigt. Die Unternehmen müssen sich jetzt schnell an die neue Verbrauchernachfrage und den Druck der Gesetzgeber anpassen.
Die Skalierung der nachhaltigen Produktentwicklung für Verpackungsalternativen ist jedoch schwierig und in der Regel sehr teuer, da die Technologien noch nicht ausgereift genug sind, um in industriellem Maßstab eingesetzt zu werden. Hier kommt one.five ins Spiel.
Sollte one.five die anvisierten Ziele erreichen, könnten sie mithilfe des Plattformmodells mehrere Herausforderungen im Bereich der Kunststoffverpackungen auf einmal angehen und die Bedürfnisse verschiedener Branchen gleichzeitig und in Rekordzeit erfüllen.
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